Krisis – Scheideweg

von | 26.08.2018 | Wandel | 0 Kommentare

Die Krise / Krisis, ein aus dem Griechischen kommendes Wort mit der Bedeutung: scheiden, trennen, unterscheiden.
Im letzten Artikel: „Teufels Küche“ hab ich mich auf die Unterscheidungsfähigkeit des Menschen bezogen und, dass es letztlich diese Fähigkeit ist, die uns unweigerlich in die Erlebbarkeit der Einheit führt.

Die Krise ist damit eine vom Leben untrennbare Erfahrung, die nur durch unsere persönliche Beurteilung an Gewicht gewinnt und damit die entsprechende Bedeutung bekommt.
Sie aus unserem Leben zu verbannen und uns in Sicherheit zu wiegen, ist nahezu unmöglich oder fixiert uns dermaßen in Lebens-Situationen, dass das Leben unbeweglich wird, also unlebendig.

Unlebendiges Leben ist, aus den Augen der materiellen Welten heraus betrachtet, der Tod, also der Übergang in die seelische Freiheit und in die Wiederkehr – da ist dann plötzlich wieder Bewegung und schon ist das Leben wieder lebendig… ;o)

Es gibt also kein Entrinnen,
das Leben wird die Lebendigkeit einfordern, ob wir das wollen oder nicht! Die Frage ist nur, welche Erfahrungen wir auf diesem Weg machen, darüber haben wir gewisser Maßen eine Wahl – wohl wissend, dass jede Ursache eine Wirkung hat, die sofort wieder eine Ursache ist, auch wenn wir nicht verstehen wie die Zusammenhänge sind.

Absurder Weise beschäftigt sich diese Welt in der Hauptsache nicht mit diesem Phänomen, sondern eher damit, dem anderen die Wurst vom Brot zu stehlen! Das macht einen Nebenschauplatz auf, der die gesamte Aufmerksamkeit bindet und eine Form von „Beschäftigungstherapie“, also ein ständig sich drehendes Hamsterrad ist, das selbstredend kein Ende findet.

Dass man sich auf diesem Nebenschauplatz – weil wir ihn zum Hauptlebensinhalt erhoben haben – nach Sicherheit sehnt, ist völlig verständlich. Dass wir in diesem Spiel Kriege führen, ist auch nachvollziehbar, weil es ja um die Wurst geht – vor allem von den Anderen.

Das Sicherheitsbedürfnis ist der Versuch, dieses Hamster-Rad anzuhalten
…und die eigenen Schätze zu sichern. Mit Argus-Auge wird bewacht, was man im Leben erfolgreich er-hamstert hat, ohne zu merken, dass man immer noch im Rad sitzt und jede Bewegung die man machen würde wieder dieses Rad in Drehung versetzt. Sicherheit ist also – um in diesem Bild zu bleiben – Bewegungslosigkeit, unlebendig – also der Tod – und damit wieder höchst lebendig?! Das Spiel beginnt von neuem und als Kind dürfen wir wieder in der Fülle weilen und uns nur um die Beobachtung des Lebens kümmern – bis wir eines Tages wieder im Hamsterrad sitzen, ob selbst gewählt oder nicht und das zu des Lebens Sinn erheben.

„Wenn Ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet Ihr das Himmelreich nie erlangen“ – steht in der Bibel.
Wenn ich das jetzt im obergenannten Sinn interpretiere, heißt das: Wenn wir aus dem Hamsterrad nicht aussteigen und bereit sind Risiken einzugehen – werden wir das Himmelreich nie erlangen…

Das Interessante daran ist, dass wir in jedem Moment die Wahl haben auszusteigen (ohne, dass wir auf eine einsame Insel flüchten müssen). Das, was es braucht, ist die Unterscheidungsfähigkeit von Hamsterrad zu Leben.
Das, was es braucht ist (siehe oben) eine Krise!

Mit anderen Worten sind wir auf dem besten Weg, ins Paradies einzutreten – weil die Krise ist inzwischen unübersehbar. Oder?

Per Definition ist die Krise:
 „…eine problematische, mit einem Wendepunkt verknüpfte Entscheidungssituation…“. Es liegt also an uns, wofür wir uns entscheiden! Wenn es überhaupt eine Entscheidungs-Möglichkeit gibt, dann ist das: Hamster-Rad oder Lebendigkeit, Sicherheit oder Vertrauen, Tod oder Leben.

Wie schon gesagt, wird das Leben selbst die Lebendigkeit einfordern, die Frage ist nur. ob wir das in die All-Tags-Erfahrung herüberholen wollen oder ob wir weiter Hamster spielen und immer wieder von der Bühne gehen und am Ende uns über das missratene Spiel beschweren.

Wieder die Definition:
„Dass es sich hierbei um einen Wendepunkt handelt, kann jedoch oft erst konstatiert werden, nachdem die Krise abgewendet oder beendet wurde. Nimmt die Entwicklung einen dauerhaft negativen Verlauf, so spricht man von einer Katastrophe Übersetzt heißt das soviel wie „Niedergang“.

Wir entscheiden uns solange für die Katastrophe und damit für den Niedergang, bis uns der Wiederaufbau der Bühne zu blöd wird und wir uns um´s Leben kümmern – so wie wir ursprünglich als Kind die Welt betrachtet haben…
Kann sich da noch jemand daran erinnern?

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Aber was heißt das jetzt für den Alltag, für das ganz normale „Leben“ im Hamsterrad?
So wie im letzten Artikel geschrieben, einfach mal aufhören die Welt verändern zu wollen und stattdessen kurz innehalten. Sich so gefährlichen Fragen stellen wie: „worum geht es eigentlich?“ oder „wer bin ich?“ oder „was soll das hier?“.

Mit anderen Worten: Aufhören zu Laufen und statt dessen in Bewegung kommen. Das heißt im Klartext: Das Rad anhalten und aussteigen. Wie gesagt nicht auf die einsame Insel, denn da fehlt noch der nächste Schritt: Zur Seite treten und beobachten was da abgeht… Und schon sind wir draussen aus dem Hamsterrad.

Jetzt kommt die Krise!
Denn in dem Moment wo wir neben dem gewohnten „Rad“ stehen und nicht wissen wo es langgehen soll, weil keiner mehr sagt: Tu dies oder tu das! Wo es keine Wegweiser mehr gibt, sondern “nur“ noch die eigene Entscheidung, nur noch die Navigation im Herzen die leise flüstert: probier mal diesen Dschungel…. Ist der Sog des Hamsterrades einfach riesengroß:

Da war doch alles so sicher und berechenbar. Hätte man nicht nur noch ein bisschen schneller laufen müssen? Dann hätte man es doch geschafft. Und was ist mit all Jenen die mitgelaufen sind – haben wir uns nicht wunderbar unterstützt im gemeinsamen Kampf um die Geschwindigkeit?

Was ist mit der Einsamkeit die plötzlich auftaucht, weil niemand mitgekommen ist. Was ist mit der “Langeweile“ die aufkommt, weil man plötzlich soviel Zeit hat (nach der man sich vorher so sehr gesehnt hatte). Was ist mit der „Selbst-Definition“ die man sich so hart erarbeitet hatte und die jetzt plötzlich verschwunden ist, weil der definierende Zusammenhang nicht mehr existiert und man Niemand mehr ist.

Das Schlimmste ist, dass man den alten Weg ja immer noch sieht, weil man sich nur langsam davon entfernt und immer wieder die Sehnsucht aufkommt nach Gemeinsamkeit und dem Gefühl gebraucht zu werden.
Es braucht Geduld mit sich selbst und Durchhaltevermögen, die getroffene Entscheidung aufrecht zu erhalten – denn die Versuchung lauert hinter der nächsten Ecke.

Als Jesus in der Wüste war, begegnete Ihm der Teufel. Er sagte: „Du hast die Macht alles zu erschaffen was Du möchtest – Du musst nicht am Kreuz sterben, Du kannst es abwenden – Warum tust Du es nicht?“ Jesu Antwort war schlicht: „Weiche von mir, Satan!“
Krisis – Scheideweg. Damit es nicht wieder zur Katastrophe kommt.

Das Wichtigste wie immer zum Schluss:

Es ist nicht schlimm, wenn es eine Katastrophe gibt: Wir leben im Universum des freien Willens! Wenn wir uns nicht frei für die Katastrophe entscheiden könnten, dann könnten wir uns auch nicht frei für die Lebendigkeit entscheiden. Mit anderen Worten, es bleibt letztlich wirklich an uns, uns völlig frei zu entscheiden… noch nicht einmal die herannahende Katastrophe ist der Grund der Entscheidung, weil wir die Bühne so oft zerstören dürfen wie wir wollen!

Dieser Weg, den es noch nicht gibt, ist wirklich frei – ohne Bedingung.

Hab ich das schon mal gehört? War das nicht die Liebe, die wir eh schon sind? Es ist so einfach! Und gleichzeitig so schwierig… wegen der Krise!
Und letztlich ist es noch nicht einmal die Krise, denn das ist einfach ein lebenserhaltendes Prinzip – sondern es ist schlicht und ergreifend die Angst vor der Krise…
Also einfach nur Angst. Das heißt die Entscheidung die wir amEnde treffen – und vielleicht die einzige die wir wirklich treffen können ist:

Liebe oder Angst …aber das ist wieder ein eigener Artikel.

Hab ich etwas ausgelöst in Dir? Was räsoniert in Dir?
Schreib mir gerne einen Kommentar.

Mediale Einzelsitzung

> Weil Du eine Krise nicht einordnen kannst?
> Weil Du nicht mehr weißt wo es lang geht?
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Pause

Pause

Mit Pause ist eine Lücke gemeint, die man einfach durch "Nichts-Tun" entstehen lässt. Das können Tage und Wochen sein, oder auch Sekunden-Bruchteile.... Es ist der kurze Moment indem ich mein "Glas" leere damit es neu "erfüllt" werden kann und die Inspiration die ich im Moment brauche hineinfließt.

Im Falle dieses Podcasts ist die Pause ein paar Wochen lang... um den "Kurs" der Reise neu auszurichten und neue inspirative Ideen einfließen zu lassen...

Ich freue mich darauf, Euch Anfang Oktober wieder begrüßen zu dürfen!
Herzlich, Christian

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